Bluthochdruck, medizinisch als Hypertonie bekannt, ist eine der am weitesten verbreiteten chronischen Erkrankungen, die weltweit Erwachsene betrifft. Traditionelle Behandlungsansätze neigen dazu, sich auf Medikation zu stützen, doch es wächst die Erkenntnis, dass ein integrativerer Ansatz erforderlich ist, um die zugrunde liegenden Ursachen anzugehen und nachhaltige Gesundheitsverbesserungen zu erzielen.

Neurophysiologische Grundlagen der Blutdruckregulation

Die Regulation des Blutdrucks ist ein komplexer Prozess, der die koordinierte Interaktion zwischen Herz, Blutgefäßen und dem autonomen Nervensystem umfasst. Der Hirnstamm spielt dabei eine zentrale Rolle, insbesondere das Medulla oblongata, das als primäres Kontrollzentrum für die kardiovaskuläre Regulation fungiert. Es ist für das Feintuning des Blutdrucks verantwortlich, indem es sowohl die Herzfrequenz als auch den Tonus der Blutgefäße an die momentanen Bedürfnisse des Körpers anpasst.

Praxisnahe Übungen für die Blutdruckregulierung

Neuroathletisches Training bietet konkrete Übungen, die auf diesen neurologischen Prinzipien basieren:

  1. Das Zungenpendel: Die bilaterale Aktivierung durch das Zungenpendel spricht spezifische Neuronenverbände im Hirnstamm an, die mit der Regulation des Blutdrucks in Verbindung stehen. Diese Technik kann helfen, die autonome Balance zu fördern und somit den Blutdruck zu modulieren.
  2. Tiefes Summen: Summen ist eine Form der vagalen Stimulation, die darauf abzielt, den Parasympathikus zu aktivieren – den Teil des autonomen Nervensystems, der für Ruhe und Verdauung verantwortlich ist. Eine verstärkte parasympathische Aktivität kann zu einer Senkung der Herzfrequenz und des Blutdrucks führen.
  3. Ohrmassage mit einem Wattestäbchen: Diese Technik nutzt die somatosensorischen und vestibulären Verbindungen im Gehirn. Durch die sanfte Stimulation des äußeren Ohrs können Verbindungen zum Hirnstamm aktiviert werden, die für die Blutdruckregulation von Bedeutung sind.

Diese Übungen sollen nicht nur symptomatisch, sondern ursächlich wirken, indem sie die neuralen Mechanismen unterstützen, die für die Aufrechterhaltung eines gesunden Blutdrucks entscheidend sind.

Abschließende Gedanken

Die Verwendung von neurozentrierten Übungen zur Blutdruckregulierung ist ein aufstrebendes Feld, das das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir kardiovaskuläre Erkrankungen behandeln und managen, zu revolutionieren. Es bietet eine ergänzende Methode, die zusammen mit traditionellen Ansätzen eingesetzt werden kann, um das Wohlbefinden zu verbessern und die Lebensqualität zu erhöhen.

Vertiefung durch die “Neuro-Basic Trainer“-Ausbildung

Für diejenigen, die ein tieferes Verständnis dieser Methoden suchen und ihre Fähigkeiten als Trainer oder Therapeut erweitern möchten, bietet unsere Akademie die “Neuro-Basic Trainer“-Ausbildung an. Dieses Programm ist umfassend und basiert auf den neuesten Erkenntnissen der Neurowissenschaften, um praktische Fähigkeiten für die Anwendung neurozentrierter Übungen zu vermitteln.

Einen Moment, ich bin gleich für dich da :-)

Autor: Andreas Könings

Weitere Beiträge