
Warum Sehfähigkeit mehr ist als nur Sehschärfe
Die meisten Menschen verbinden gutes Sehen ausschließlich mit Sehschärfe – also der Fähigkeit, Objekte in der Ferne oder Nähe klar zu erkennen. Doch das ist so nicht ganz korrekt. Eine wirklich gute Sehfähigkeit umfasst viele weitere Aspekte, die dein Gehirn und dein gesamtes Nervensystem beeinflussen.
Die Sehtests bei Augenärzte und Optiker beziehen sich meist nur auf statische Sehschärfe – also darauf, ob du stillstehend eine unbewegliche Zahlentafel lesen kannst. Doch dein Sehen findet im echten Leben, nicht in einem statischen Umfeld statt.
Dein Sehvermögen entscheidet darüber, wie sicher du dich bewegst, wie gut du dich im Raum orientieren kannst und sogar, wie leistungsfähig dein Gehirn arbeitet. In diesem Artikel lernst du die neun wichtigsten visuellen Fähigkeiten kennen und erfährst, wie du diese Sehfähigkeiten trainieren kannst.
1. Sehschärfe – Die Basis, aber nicht alles
Sehschärfe ist natürlich wichtig. Sie beschreibt, wie klar du ein Objekt erkennen kannst, wenn es stillsteht und du dich nicht bewegst. Doch in der Realität bewegen sich deine Augen ständig und auch deine Umgebung ist selten statisch.
Warum Sehschärfe allein nicht reicht:
- Ein klassischer Sehtest überprüft nur, ob du unbewegliche Objekte (Zahlen, Buchstaben, Kreise, Symbole) aus einer festen Position erkennst.
- Bewegte Objekte oder dynamische Sehprozesse im Alltag (z. B. Autofahren, Sport, schnelle Blickwechsel) werden dabei nicht berücksichtigt.
- Selbst wenn deine Sehtests beim Optiker oder Augenarzt gut ausfallen, kannst du Defizite in anderen Sehfähigkeiten haben, die deine Sehleistung beeinflussen.
Trainingstipp Sehschärfe: Eine Rasterbrille (auch Lochbrille genannt) kann helfen, deine Sehschärfe kurzfristig zu verbessern, indem sie visuelle Reize an das Gehirn reduziert.
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2. Peripheres Sehen – Dein Radar für die Umgebung
Das periphere Sehen umfasst alles, was außerhalb deines direkten Fokusbereichs liegt. Es ist entscheidend für deine räumliche Wahrnehmung, Sicherheit im Straßenverkehr und die allgemeine Bewegungskoordination.
Warum ist peripheres Sehen so wichtig?
- Ein eingeschränktes Peripheres Sichtfeld führt zu Unsicherheiten in der Bewegung und schlechter Orientierung.
- Menschen mit schwachem peripheren Sehen neigen zu „Tunnelblick“ unter Stress.
- Ein schlechtes peripheres Sehen kann das Risiko für Stürze und Unfälle erhöhen.
Trainingstipp peripheres Sehen: Fixiere einen Punkt vor dir und versuche, bewusst Objekte in deinem seitlichen Blickfeld wahrzunehmen, ohne deinen Kopf oder deine Augen direkt zu bewegen.
Mehr zum peripheren Sichtfeld erfährst du in diesem YouTube Video (klick).
3. Akkommodation – Anpassungsfähigkeit deiner Linse
Deine Augenlinse muss sich ständig anpassen, wenn du von einem nahen zu einem fernen Objekt wechselst. Diese Anpassungsfähigkeit wird durch Bildschirmarbeit und einseitige Nutzung der Augen oft eingeschränkt.
Was passiert, wenn die Akkommodation nachlässt?
- Schwierigkeiten beim schnellen Umschalten zwischen Nah- und Fernsicht (z. B. beim Wechsel vom Tacho zur Straße).
- Ermüdung und Kopfschmerzen nach langer Bildschirmzeit.
- Probleme beim Lesen von Kleingedrucktem oder Erkennen von Gesichtern aus der Ferne.
Trainingstipp Akkomodation: Wechsle bewusst zwischen Nah- und Fernsicht. Halte z. B. einen Stift nah vor dein Gesicht und schau dann auf einen Punkt in der Ferne – wechsle diesen Fokus merhfach.
4. Blickstabilisierung – Dein innerer Bildstabilisator
Deine Augen müssen in der Lage sein, sich auf einen Punkt zu fixieren, selbst wenn du dich bewegst oder äußere Störungen auftreten. Ohne stabile Fixation kommt es zu verschwommenem Sehen, Gleichgewichtsproblemen und Unruhe.
Warum Blickstabilisierung entscheidend ist:
- Ohne Blickstabilisierung kann dein Gehirn kein klares Bild erzeugen.
- Unruhige Augenbewegungen führen zu visueller Unsicherheit.
- Besonders wichtig für Bildschirmarbeit und Sportarten mit schnellen Bewegungen.
Trainingstipp Blickstabilisierung: Halte deinen Blick für 20 Sekunden ruhig auf einen festen Punkt. Übe die Blickfixierung in verschiedenen Richtungenen.
5. Augenfolgebewegungen – Bewegende Objekte verfolgen
Wenn du ein fahrendes Auto oder einen Ball beobachtest, müssen deine Augen dem Objekt fließend folgen können. Dieses visuelle Tracking ist entscheidend für viele Sportarten (insbesondere Ballsportarten), Autofahren und Alltagsbewegungen.
Warum Folgebewegungen wichtig sind:
- Verbessert Reaktionsfähigkeit und Hand-Auge-Koordination.
- Erhöht Sicherheit im Straßenverkehr und in dynamischen Umgebungen, wie auf einem Spielfeld.
Trainingstipp Blickverfolgung: Verfolge mit den Augen einen Stift oder einen Ball, den du langsam vor dir hin und her bewegst.
6. Blicksprünge (Sakkaden) – Schnelles Wechseln zwischen Punkten
Beim Lesen, Autofahren oder beim Sport springt dein Blick ständig zwischen verschiedenen Punkten hin und her. Wenn die Fähigkeit der Blicksprünge (auch Sakkaden genannt) eingeschränkt ist, kann es zu Leseschwierigkeiten, schlechter Orientierung oder verlangsamter Reaktionsfähigkeit kommen.
Warum Blicksprünge entscheidend sind:
- Erhöhen Lesegeschwindigkeit und Verarbeitungsgeschwindigkeit.
- Helfen beim schnellen Erfassen von Informationen in dynamischen Umgebungen, wie einem Spielfeld oder dem Straßenverkehr.
Trainingstipp Blicksprünge: Fixiere zwei Punkte im Raum (z. B. zwei Stifte in deinen Händen) und springe mit den Augen schnell zwischen ihnen hin und her.
7. Binokulares Sehen – Zusammenarbeit beider Augen
Damit du räumlich sehen kannst, müssen deine beiden Augen perfekt zusammenarbeiten. Dies wird als binoukulares Sehen bezeichnet. Wenn dies nicht der Fall ist, können Doppelbilder, Schwindel und schlechte Tiefenwahrnehmung auftreten.
Wichtige Fakten für binokulares Sehen:
- Ein schlechtes binokulares Sehen führt zu Problemen bei der Bewegungssicherheit.
- Kann die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen.
Trainingstipp binolulares Sehen: Halte einen Stift nah vor deine Nase und entferne ihn langsam. Achte darauf, dass beide Augen dem Stift gleichmäßig folgen.
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8. Tiefenwahrnehmung – Dein 3D-Sehen
Dein Gehirn kombiniert die Bilder beider Augen zu einem dreidimensionalen Bild. Ist die Fähigkeit der Tiefenwahrnehmung eingeschränkt, können Entfernungen schlecht eingeschätzt werden.
Typische Probleme bei einer schlechten Tiefenwahrnehmung:
- Schwierigkeiten beim Einparken.
- Probleme, einen Ball zu fangen.
Trainingstipp Tiefenwahrnehmung: Versuche, mit einer Hand eine kleine Münze in eine Flasche zu werfen, während du mit beiden Augen zielst.
9. Vergenzbewegungen – Augen nach innen und außen führen
Das Zusammenspiel deiner Augenmuskulatur ermöglicht es dir, nahe oder entfernte Objekte zu fixieren. Eine schlechte Vergenz kann zu verschwommenem Sehen und Kopfschmerzen führen.
Trainingstipp Vergenz: Bringe einen Stift nah an deine Nase, bis du leicht schielst, dann entferne ihn langsam wieder.
Trainiere dein visuelles System!
Gute Sehfähigkeit bedeutet weit mehr als nur scharf zu sehen. Wer sein komplettes visuelles System trainiert, verbessert nicht nur seine Sehqualität, sondern auch seine allgemeine Beweglichkeit, Konzentration und Sicherheit.
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