Neuroathletiktraining Fortbildung

Wenn wir einen zu schwachen oder auch hohen Muskeltonus aufweisen, welcher auch zu Schmerzen führen kann, dann kann auch ausgiebiges Training manchmal sein Ziel verfehlen. In diesem Fall kann der arthrokinematische Reflex die Lösung sein.

Was ist der arthrokinematische Reflex?

Untersuchen wir das Wort und gehen der Sache auf den Grund.

Das Athron = Gelenk, Kinematik = Bewegungslehre und der Reflex = eine Reaktion des Körpers auf einen Stimulus ohne direkte Hirnbeteiligung.

Es handelt sich hierbei also um die reflexive Antwort eines Gelenks auf einen äußeren Stimulus, der am Ende das Bewegungsbild beeinflusst.

Doch welcher Stimulus ist gemeint und wie schaut die reflexive Antwort aus?

Wer sich mit neurologischen Ansätzen von Bewegung, wie Neuroathletik, Neuro-Performance oder Z-Health beschäftigt hat, weiß, dass ein Großteil der Bewegungsinformationen aus den bindegewebigen Anteilen der Gelenke kommt (propriozeptives / kinästhetisches System).

Je besser die Informationsqualität aus den Gelenken ist, desto besser ist das Ergebnis der Zielbewegung. Das bedeutet jedoch im Umkehrschluss, wenn Informationen aus den Gelenken und den umgebenden Strukturen ausbleiben oder reduziert sind, dann ist das Bewegungsbild gestört. Eine Störung kann immer dann auftreten, wenn das Gelenk ungewohnt belastet wird, zum Beispiel bei einer Distorsion, einer Kompression oder einer Luxation. In diesem Fall wird der Körper reflexiv die Muskelspannung herabsetzen, um das Gelenk nicht weiter zu bewegen. Im nächsten Schritt sendet das Gehirn Schmerzsignale, wenn versucht wird, das Gelenk zu bewegen. Die Muskulatur wird also für einen gewissen Zeitraum abgeschaltet.

Der arthrokinematische Reflex kann aber auch Muskelspannung heraufsetzen. Das beste Beispiel ist der sog. Hexenschuss. Bei einer ungewohnten Bewegung wird über ein reflexives Programm aus der Gelenkkapsel der Muskel angespannt, um eine eintretende Verletzung zu vermeiden. Das Ergebnis ist in beiden Fällen ein gestörtes Bewegungsmuster.

Die Lösung: Man muss den arthrokinematischen Reflex auflösen.

Dafür eignen sich die unterschiedlichsten Übungen, wie wir sie z.B. im Neuro-Basic Trainer besprechen hervorragend. Ein arthrokinematischer Reflex kann ganze Muskelstränge hemmen. Es ist jedoch nicht zwingend der Muskel betroffen, dessen Gelenk auch komprimiert wurde. So gilt es herauszufinden, wo die Kompression stattgefunden hat. Dies löst man am Besten über die Anamnese, der Mutter aller Screening Werkzeuge. Wurde die Stelle gefunden, so können verschiedenste Aktivierungen das Gelenk sofort wieder lösen und die Kraft ist binnen Sekunden wieder vorhanden.

Einen Moment, ich bin gleich für dich da :-)

Autor: Andreas Könings

Weitere Beiträge